Spendenaufruf: Damenfahrräder dringend gesucht

(ig) Die Schrauber*innen von ADFC Ettlingen und Arbeitskreis Asyl wollen Geflüchtete aus der Ukraine mit Fahrrädern versorgen. Dazu sind sie jedoch auf Fahrradspenden angewiesen. Und auf ein ganz besonderes Zubehör.

Die Schrauber-Gruppe setzt gerade unter Hochdruck vor allem Damenräder instand

In der Fahrradwerkstatt im Ettlinger Jugendzentrum "Specht" herrscht montags von 16 bis 19 Uhr neuerdings Hochbetrieb. Dort gibt sich seit Wochen eine neue Kundengruppe die Klinke in die Hand: Viele der aus der Ukraine Geflüchteten kamen in Ettlingen unter; Kinder, Jugendliche, ältere Männer, vor allem aber Frauen sind es, die jetzt beim Schrauber-Team nach gebrauchten Fahrrädern fragen. Und sie kommen in so großer Zahl, dass die ehrenamtlichen Bastler*innen an ihre Grenzen geraten. "Wir haben an den vergangenen zwei Öffnungstagen mehr als 30 Fahrräder ausgegeben", berichtet Manfred Krause, Sprecher des Schrauber-Teams, "das dürfte für uns ein neuer Rekord sein."

Wie viel Arbeit das für die Gruppe bedeutet, darauf geht Krause gar nicht erst ein. Doch dass die Ehrenamtlichen zahlreiche Stunden ihrer Freizeit opfern, liegt auf der Hand. Freundliche Unterstützer stellen gebrauchte Fahrräder zur Verfügung, die das Team dann an Geflüchtete oder andere Bedürftige in Ettlingen gegen ein Pfand von 30 Euro weiterreicht. Doch bevor ein Drahtesel übergeben werden kann, muss er abgeholt und zur Werkstatt transportiert, gesäubert, überprüft, in teils stundenlanger Arbeit technisch überholt und am Ende noch einmal gecheckt werden - Bremsen, Schaltung, Antrieb, Felgen, Mäntel, Lenker, Sattel und Beleuchtung müssen in jedem Punkt die gesetzlichen Vorschriften erfüllen. Da kennen die Schrauber*innen keine Kompromisse. "Was unseren Hof verlässt, soll technisch tiptop sein", sagt Manfred Krause.

Um die Bedürfnisse der neuen Kund*innen zu erfüllen, legen die ehrenamtlichen Helfer Sonderschichten ein. Es fehlt ihnen aktuell aber vor allem eines: eine ausreichende Zahl Fahrräder. Üblicherweise warten im Keller der Werkstatt zehn bis zwölf instandgesetzte Bikes auf einen neuen Fahrer oder eine neue Fahrerin. "Aber unser Lager hat sich ziemlich schnell geleert", berichtet Manfred Krause. "Die Nachfrage ist wirklich ungewöhnlich hoch." In den kommenden Wochen rechnet er mit einem ähnlichen oder gar steigendem Andrang.

Deshalb hofft die Schrauber-Gruppe gerade jetzt auf weitere Fahrrad-Spenden und setzt auf die Hilfe der Ettlinger Bürgerschaft. Ihre Bitte: Wer sich ein neues Rad kauft oder ein nicht mehr genutztes im Keller stehen hat, sollte sich überlegen, das ausgemusterte Exemplar dem guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Unter den Geflüchteten aus der Ukraine findet es sicher dankbare Abnehmer. Da es sich in der Mehrzahl um Frauen handelt, freuen sich die Schrauber insbesondere über Damenräder mit tiefem Einstieg oder über Räder mit einem Mixte-Rahmen. Aber auch andere Räder werden gern genommen.

Manfred Krause wünscht sich lediglich, dass die Spendenräder keine aufwändigen Reparaturen benötigen. "Denn dafür", bekennt er, "haben wir im Moment wirklich keine Zeit." Und dann fällt ihm noch etwas ein, was die Schrauber gerade gut gebrauchen könnten: Fahrradkörbe. "Die wünschen sich die ukrainischen Frauen, weil sie das Fahrrad zum Einkaufen benutzen wollen."

Wer einen Fahrradkorb oder ein Fahrrad spenden möchte, kann sich per E-Mail an Manfred Krause wenden (Button unten). Spendenräder holen die Schrauber bei Bedarf ab. Mehr über die Schrauber-Gruppe steht hier

E-Mail


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