Demo für vorbildlichen Radschnellweg

Das Ziel für den geplanten Radschnellweg RS 13 zwischen Karlsruhe und Rastatt ist klar: Ein Vorbild in Sachen Sicherheit, zügigem und hindernisfreiem Fahren und eine unwiderstehlich attraktive Offerte, das Auto in der Garage zu lassen.

Dieses Ideal könnte nach Vorstellungen der Teilnehmer der geplante Radschnellweg RS 13 werden – wenn nicht das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe eine nach Meinung der Radfahrenden ungünstige Trasse (Variante 3, gelb) bevorzugen würde.

Geradeaus, ohne 90 Grad Kurven, ohne Zebrastreifen, ohne Hofein- und -ausfahrten, ohne zustoßende Seitenstraßen, ohne aus Parkplätzen am Straßenrand ein- und ausparkende PKWs, ohne sich plötzlich öffnende Autotüren und mit einem hervorragenden Asphalt. Die als Demonstrationsweg gewählte B 36 bietet dies – allerdings für Automobile.

Die Vorzugstrasse vom RP die tut ja jedem Radler weh

Plakataufschrift eines Teilnehmers

Die von den Demonstranten gewünschte blaue Variante 2 auf der vorhandenen und keine 100 Meter entfernten Baustraße entlang der Bahnlinie garantiere ein Vorankommen ohne Stopps an Ampeln und Kreuzungen und eliminiere Gefahren mit Autos und Fußgängern. Eine Karte der beiden Varianten finden Sie in unserer Medienbox.

Die Demonstration startete im Karlsruher Stadtteil Mühlburg mit einer Auftaktkundgebung. Thomas Hentschel (Grüne, MdL) betonte in seiner Rede die Bedeutung geeigneter Infrastruktur für den Radverkehr.

Dann stiegen die rund 300 Teilnehmer in die Pedale. Die Fahrt auf der B 36 wurde durch einen Zwischenstopp in Durmersheim gegliedert. Auf dem Weg zur Ortsmitte konnten die Teilnehmer den Unterschied zur Bundesstraße erfahren: parkende Autos, Ampeln, Ein- und Ausfahrten. Die Nachteile einer innerörtlichen Führung des geplanten Radwegs wurden deutlich. Dies betonte auch der Durmersheimer Gemeinderat Michael Weber (BuG) in seiner kurzen Ansprache.

Alle Redner formulierten die Anliegen der Radfahrenden. Eine erfolgreiche Weichenstellung der Verkehrswende müsse Pendler fördern. Ein wertschätzendes Eingehen auf rad-spezifische Anliegen und existenzielle Bedürfnisse der betroffenen Radelnden, die täglich zügig und sicher zu Schule, Uni, Arbeitsplatz oder in die Freizeit fahren wollen, sei erforderlich.

Bei der gelben Variante 3 des RP bliebe beispielsweise am Stadteingang von Rastatt alles so, wie es jetzt ist. Mit ständigen gefährlichen Kontakten zu PKW, mit dem zu engen Verkehrsraum für Radelnde, mit Fußgängern und Ampeln, sowie eine Weiterfahrt auf der Busspur.

Hier müsse intensivst zusammengearbeitet werden und nicht gegeneinander. „So entsteht der wirklich große Wurf, nach dem wir uns alle sehnen“, sagte Abschlussredner Oliver Haungs.

Fazit des Vorsitzenden des ADFC Kreisverbandes Baden-Baden: "Die genauen Auswirkungen einer solchen Aktion lassen sich nur schwer messen, aber wir konnten bestimmt ein Zeichen setzen dafür, dass die Radfahrenden etwas Besseres als Variante 3 verdient haben."


https://karlsruhe.adfc.de/neuigkeit/demo-fuer-vorbildlichen-radschnellweg-1

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